Der Stier im Zigarrenladen -
Villiger Söhne
Erzählt von
Armin Kyre
Zusammenarbeit seit 2007 mit
Villiger Söhne
130 Jahre Familientradition in der edlen Welt der Zigarren: Villiger Söhne gehört zu den führenden Zigarren- und Zigarillo-Herstellern in Europa. 2017 war es Zeit für eine neue kraftvolle Marke. Mit „Corrida – Anything but gentle“ wird der Stier losgelassen. Ein echtes Statement mit einer Banderole in kraftvollen Farben und in Carbon-Optik. Ein Provokateur, ein Enfant terrible? Auf jeden Fall unkonventionell! Kundenmanager Armin Kyre betreut das Unternehmen seit vielen Jahren – und spielte für die „Corrida“ souverän Torero.
Step 01
Marke
Ein Traditionsunternehmen
mit höchstem Anspruch
Zigarren und Zigarillos sind die Krönung in der Welt des Rauchens. Villiger Söhne ist mit einer Produktionskapazität von mehr als 1,5 Milliarden Stück im Jahr und über 1.500 Mitarbeitenden einer der Top-Player in der Tabakbranche. Und ein Familienunternehmen seit 130 Jahren mit Sitz in der Schweiz, in Bünde und in Waldshut-Tiengen. Noch heute wirkt der über 90-jährige Chef Heinrich Villiger aktiv im Unternehmen mit. Die Zigarrenringe der Marken, wie „Villiger do Brasil“ oder „Villiger 1492“ setzen auf Eleganz. Zwei Löwen halten das Wappen. Viele Goldtöne glänzen. Die Schriften sind fein geschwungen. Im Jahr 2017 hatte das Unternehmen – samt Seniorchef – Lust auf etwas ganz Neues und Außergewöhnliches. Gewünscht war ein Design, das in der tabakbraunen Welt der Zigarrenauswahl auffallen sollte.
Step 02
Challenge
Noblesse brechen -
Wertigkeit behalten
Jede Zigarre wird geziert von einem Zigarrenring, auch Bauchbinde oder Banderole genannt. Wie bei Weinflaschen das Etikett, so ist der Ring bei der Zigarre das Aushängeschild, der Raum für Storytelling – nur noch viel kleiner. Auf wenigen Zentimetern muss alles gesagt werden: Marke, Serie, Design, Anspruch. Der Ring schmückt zudem das oberste Tabakblatt. Ein makelloses und ebenes Deckblatt – ohne Adern – gilt als Schönheits- und Qualitätsmerkmal. Die Aufgabe bei „Corrida“ lautete: „Die Banderole soll sich bewusst vom klassischen Erscheinungsbild abheben“, erklärt Sabine Sklenar, Head of Purchasing Department and Fleet Manager. Es sollte laut anstatt leise sein, dabei sollte aber der Qualitätsanspruch nicht untergraben werden. Wie bricht man Noblesse und bleibt dennoch wertig?
Step 03
Lösungsansatz
Die Design-Lösung: Der Stier geht in Angriff
Bei der „Corrida“ geht ein Stier – als markantes Zeichen für Charakterstärke und kompromisslosen Anspruch – in Angriffsstellung. Den Stierschwanz nach oben gestellt, den Nacken weit gebückt, die Hörner kampfbereit. Fast wirkt es so, als hätte der Stierkörper die gesamte Banderole zum Kippen gebracht und bereits „auf die Hörner gespießt“. Das spanische Wort „Corrida" bedeutet „Lauf“ oder „Rennen“. In vier verschiedenen Farben tritt der Stier an – jede Farbe symbolisiert das Ursprungsland: Die grüne Farbe steht beispielsweise für Brasilien, das Deckblatt verleiht eine feinwürzig-angenehme Süsse. Diese Zigarre bietet exotische Geschmacksvielfalt von Leder und Erde, mit Noten von Kakao und Kaffee. Die kräftigste Zigarre, mit einer Stärke 5 von 5, ist die blaue Nicaragua. Bereits das Deckblatt ist Tiefbraun bis Schwarz, mit einer samtig-öligen Haptik. Der Genuss einer „Corrida“ ist immer vollmundig, nie zierlich. Außerdem kommt sie konsequent in unangepassten Formaten: Das übergrosse Robusto+ ist mit 5 x 56 deutlich voluminöser als der Standard.
Die Druck-Lösung: Carbon-Optik für noch mehr Stier-Power
Man kennt Carbon, den Wunder-Werkstoff der Zukunft, vor allem aus der Automobil-Branche. Ihm ist es zu verdanken, dass die Autos immer leichter und damit immer schneller werden. Und es hat eine coole, sehr maskulin wirkende Oberfläche. Für die „Corrida“ wollte man kein Papier als Ring, nicht handgeschöpft, nicht anschmiegsam, nicht klassisch. Nein, man wollte PS! Nicht als Pferde-, sondern als Stier-Stärke. Eine Rennwagen-Ausstattung, eine Carbon-Optik für die Zigarre. Aber natürlich konnte man kein echtes Carbon für die Zigarren-Umhüllung benutzen. „Die Zigarre ist als Lebensmittel deklariert. Das heißt, wir müssen für diese Produkte lebensmittelechte Farben einsetzen“, weiß Kundenmanager Armin Kyre. Kein leichtes Unterfangen: Zuerst versuchten die Experten bei Vollherbst den markanten Look mit schwarzer Folie zu imitieren. Sabine Sklenar erinnert sich: .„Aber weder wir, noch Vollherbst selbst, war mit dem ersten Ergebnis zufrieden. Die Ecken platzten auf. Theorie ist nicht gleich Praxis.“ Also lud Vollherbst zur gemeinsamen Runde in das Werk ein. Armin Kyre: „Wir mussten uns herantasten an den Kundenwunsch. Es war knifflig. Alles ist auf kleinstem Raum, sehr filigran.“ Dann endlich die Lösung: Auf die Basisfolie wurde schwarze Farbe gedruckt – und dann nochmals mit transparenter Folie überzogen. Perfekt! „Es war wie ein Aha-Effekt“, sagt Sabine Sklenar heute, noch Jahre später. Stier und Nameszug sind zudem mit Lack veredelt. Für noch mehr Haptik und Aussagekraft!
Step 04
Personal Touch
Jahrzehntelange Zusammenarbeit:
Die Hälfte aller Banderolen von Vollherbst
Sabine Sklenar arbeitet seit über 16 Jahren bei Villiger. Ungefähr 50 Prozent aller Banderolen werden bei Vollherbst gedruckt – und das seit 2007. Auch die Sondereditionen zum 130-jährigen Jubiläum. Sabine Sklenar: „ Es ist wirklich eine sehr partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Das Management und die Mitarbeiter bei Vollherbst fragen sich immer: ‚Was will der Kunde? Wie kann man das umsetzen?‘ So wie es sein sollte! Da lernt man sogar als Kunde noch etwas dazu.“ Die Banderolen für die „Corrida“ fliegen übrigens einmal um die Welt, weil die Produzenten sie selbst von Hand bekleben. Also nach Honduras, in die Dominikanische Republik, nach Brasilien und Nicaragua. Um in voller Ausstattungen zurückkommen – und dann vor allem den deutschen und Schweizer Markt erobern. Wenn das kein Stierlauf ist … Olé!
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